Die Baustelle der Pfarrkirche Volders nützten wir vergangene Woche für eine besondere Übung am Kirchturm. Anfang der Woche machten sich die Übungsvorbereiter ein Bild von der Lage vor Ort und in welcher Weise die Mannschaft geschult werden kann. Die PSA-Experten trafen sich dann am Mittwoch und begutachteten die Gegebenheiten sowie diverse Möglichkeiten der Rettung. An unseren Übungstagen (DO und FR) wurde dann der Mannschaft folgendes Szenario präsentiert:
- Verletzte Person auf der Plattform in ca. 30m Höhe
- Personenbergung über die Treppen im Kirchturm nicht möglich
- Rettung nur mit Korbtrage und ohne Retter
- Rettung mittels Hubschrauber nicht möglich
- Materialseilbahn dient nur zum Transport von Material und nicht von Personen
Daraufhin wurden vom Gruppenkommandant zwei Feuerwehrmitglieder bestimmt, welche die Arbeit auf der Plattform und am Boden koordinieren sollten. In diesem Fall wurden die sogenannten PSA-Experten ausgewählt, die sich dann ihren “Einsatztrupp” selber zusammenstellten. Während sich die “Truppleute Plattform” mit 5-Punkt-Gurten ausrüsteten, erkundete der “Truppführer Plattform” die Lage in rund dreißig Metern Höhe und führte die Erstversorgung der verletzten Person durch. Wichtig dabei:
- Richtige Wahl der Anschlagpunkte
- Welches Material wird benötigt
- Wohin wird die verletzte Person abgeseilt
- Kommunikation mit dem Trupp am Boden
Nach der Erkundung wurde vom Trupp auf der Plattform die Abseilstelle errichtet und von der Mannschaft am Boden das Material mittels Materialseilban nach oben transportiert. Zugleich wurde die verletzte Person in die Korbtrage gebettet und mit dem Gehänge am Flaschenzug eingehängt. Danach folgte der kniffligste Teil der gesamten Übung: die Person so schonend wie möglich abzuseilen. Zwei Truppleute auf der Plattform hieften die Trage über das Geländer, während ein Truppmann das langsame Ablassen des Flaschenzugs koordinierte. Vier Truppleute am Boden waren für die Führungsleinen zuständig und mussten dabei die Trage so weit als möglich von dem Vordach und der Kirchenwand wegziehen. Die Person kam schlussendlich heil am Boden an und die Übung konnte erfolgreich beendet werden. Auch wenn solche Einsätze nicht zu Tagesordnung gehören, sind wir stets bemüht auch nicht alltägliches mit unseren Feuerwehrmitgliedern zu beüben.
Die Bilder zeigen nochmals in welcher Höhe unsere Mannschaft gearbeitet hat, und dass es einiges an Know-How benötigt, so ein außergewöhnliches Szenario abzuarbeiten.