Feuerwehr übt den Ernstfall: Spezialausbildung zur Tunnelbrandbekämpfung im Bahnbereich
Feuerwehrkameraden aus ganz Österreich trainierten am „Zentrum am Berg“ für Einsätze unter extremsten Bedingungen. Am 17. + 18. Juni nahmen vier Feuerwehrkameraden aus Volders darunter Andreas Prohazka, Andreas Hörtnagl, Sandro Gruber und Simon Brandner an einer hochintensiven Spezialausbildung zur Tunnelbrandbekämpfung im Bahnbereich teil. Ein weiterer Kamerad von Freiwilligen Feuerwehr Hall war mit uns angereist. Austragungsort war das Forschungszentrum der Montanuniversität Leoben am Zentrum am Berg (ZaB) in der Steiermark – Europas modernstes Forschungs- und Ausbildungszentrum für Tunnel- und Infrastruktursicherheit. Seit Jahren wird österreichweit die Tunnelausbildung vereinheitlicht und standardisiert, so ist es möglich, länderübergreifend eine Ausbildung abzuhalten. Ziel war es, gemeinsam für den Ernstfall zu trainieren. Einen Brand in einem Eisenbahntunnel mit all seinen Risiken – starker Rauch, Nullsicht, Hitze, Orientierungslosigkeit und eingeschränkter Zugang und teilweisen großen Menschenansammlungen zu beüben.
Realitätsnahe Ausbildung
Das Zentrum am Berg bietet mit seinem unterirdischen Tunnelsystem eine realitätsnahe Übungsumgebung. So konnten verschiedene Einsatzlagen durchgespielt und beübt werden –darunter ein Zugbrand mit Evakuierung, Personenrettung und Brandbekämpfung im Tunnelinneren. Unter schwerem Atemschutz und mit spezieller Ausrüstung wie Wärmebildkameras und Suchstöckenarbeiteten sich die Trupps durch verrauchte, dunkle Tunnelabschnitte vor. Zusätzlich galt es, die Kommunikation mit dem Einsatzleiter aufrechtzuerhalten und sich auch unter starker körperlicher Belastung aufeinander verlassen zu können. Die Instruktoren welche vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband gestellt wurden bereiten die Übungen so realitätsnah wie möglich vor, versuchen die Feuerwehrleute unter ständigen Stress und Druck zu versetzten und sie teilweise bis an Ihre körperliche Belastungsgrenze bringen. So gelingt es, in Stresssituationen Wort wörtlich „kühlen Kopf“ zu bewahren.
Zusammenarbeit über Bundeslandgrenzen hinweg
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der interregionalen Zusammenarbeit. Feuerwehrleute aus unterschiedlichen Bundesländern trainierten gemeinsam, tauschten Erfahrungen aus und bewältigten die Herausforderungen als Einheit. Das förderte nicht nur die Einsatzkompetenz, sondern auch den kameradschaftlichen Zusammenhalt über die Orts- und Bundeslandesgrenzen hinweg. Diese Übung hat uns enorm viel gebracht – fachlich, technisch und menschlich. Es ist gut zu wissen, dass wir im Notfall auf ein Netzwerk aus top-ausgebildeten Kräften aus ganz Österreich zählen können.
Fazit: Lernen von den Besten – vorbereitet auf das Schlimmste
Die Ausbildung am Zentrum am Berg war für unsere Feuerwehr ein Mehrwert in der Tunnelbrandbekämpfung. Die dort gesammelten Erfahrungen und das Wissen werden nun in die weitere Ausbildung eingebracht – damit wir auch in Extremsituationen sicher und effizient helfen können.